Heute Morgen wurden wir von hunderten zwitschernden Vögeln geweckt. Wir kamen uns fast vor wie in Hitchcocks "Die Vögel". Es ist halt ein sehr naturnaher Campground. Gegen 8:00 Uhr fing es an kräftig zu regnen. Wirklich heftig - dafür waren nun die Piepmätze aber still. Wir entschlossen uns spontan noch einen Tag hier zu bleiben und das Amish Country unsicher zu machen. Vorher aber war noch die Morgentoilette angesagt. In kurzen Hosen, mit Badeschlappen und Regenjacken trotzten wir dem Wetter und erreichten schon völlig durchnässt die Duschräume. Aber wenn man darüber lacht, ist es gar nicht so schlimm.
Nach dem Frühstück fuhren wir in die Innenstadt von Lancaster und schauten uns den alten, aber hervorragend restaurierten Stadtkern an. Unser Highlight war der Farmers Market, Amerikas ältester Markt. Hier gab es alles, was die Landwirte der Umgebung anbauten - und noch viel mehr. Wir deckten uns mit frischem Salat, Brot und leckerer Marmelade ein und beobachteten bei einem Becher Kaffee das wuselige Treiben in der großen Halle. Prädikat: Empfehlenswert.
Eine überaus freundliche Dame im Visitor Center am Penn Square brachte uns die Sehenswürdigkeiten der Umgebung näher. Hörte man ihr länger zu, musste man glauben, Lancaster und Umgebung sei das Paradies auf Erden. Sie zeichnete uns eine Tour für den Nachmittag auf und, obwohl es immer wieder mal regnete, hat es sich vollauf gelohnt. Herrliche alter Häuser und stattliche Bauernhöfe wechselten sich ab. Und immer wieder trafen wir Amish in ihren typischen schwarzen Horse Buggies. Irgendwie verwunderlich, so zu leben in der "neuen Welt". Als besonders krass empfanden wir den auf dem Parkplatz einer modernen Bank (mit Drive Trought Counter!) abgestellten Buggy (siehe Foto). In Anbetracht der besonderen Kundschaft hatten die Bankleute hier ein Vorrichtung aufgestellt, an der die Amish ihre Pferde festbinden können. Man ist halt service-orientiert...
Die nächste Überraschung fanden wir dann Abends im Walmart (Wir brauchten noch einige Sachen und ich oute mich hier mal als Walmart-Junkie...). Wir wussten zwar schon, dass im US-Supermarkt auch Waffen verkauft werden, aber ein Gewehr mit einem pinkfarbenen Schaft überstieg dann doch mein Vorstellungsvermögen (siehe Foto). Wenn ich es nicht gesehen hätte, ich hätte es nicht geglaubt...
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Lillith (Montag, 08 Mai 2017 06:20)
Danke für den kleinen Einblick!