IMMER WEITER IN DEN WESTEN

Wir fahr'n, fahr'n auf der Autobahn. Na ja, es ist nicht wirklich die Autobahn, sondern der Interstate 90, aber da tut sich ja nicht viel. Wir fahren "Durchgangs-Campgrounds" an, auf denen wir noch nicht einmal den Anhänger abkuppeln. Kommen abends an und fahren am frühen Morgen weiter.

Bisher war ich vornehmlich auf Campgrounds im Südwesten, in den National- und in den State Parks. Nun kommen Plätze in den Vorstädten dazu. Und die Camplingplatz-Kultur ist ähnlich wie in Deutschland. Nur, dass die Dauercamper hier keine Gartenzwerge, sondern Flamingos, Schildkröten oder Bären aus Kunststoff im Vorgarten stehen haben. Aber man kennt sich - wie auch in Deutschland. Am Wochenende und in den Ferien ist man auf "seinem" Platz und baut, mäht den Rasen oder schneidet die Hecke. Ist das noch "campen"? Aber jeder, wie er mag....

Wir überqueren den Mississippi und den Missouri. Wir düsen durch Ohio, Indiana, Illinois, Minnesota, Wisconsin und kommen unserem vorläufigen Ziel South Dakota immer näher. Hier wollen wir einige Tage in Rapid City bleiben und die nähere Umgebung erkunden.

South Dakota fliegt an uns vorbei. Bis zum Missouri durchteilt der Interstate riesige Felder. Die ungen Maispflanzen sind erst wenige Centimeter hoch. Nach der Überquerung des mächtigen Flusses ändert sich das Land rechts und links des Highway. Statt der Felder beherrschen nun sattgrüne Wiesen das Bild, die Dakota Grasslands. Schwarze Rinder fressen sich satt und machen einen gesunden Eindruck. Da freut man sich gleich auf das nächste Steak.

Ansonsten ist die Fahrt eintönig, man ermüdet schnell. Nur die bunten, marktschreierischen Billboards bringen Abwechslung. Über viele Meilen begleitet uns die Werbung für "Wall Drug" und macht uns neugierig. Dinosaur, Überraschungen, Kaffee für 5 Cent und jede Menge anderer Krempel wird uns versprochen. Wir probieren es aus. Eine Tasse Kaffee kostet tatsächlich nur 5 Cent, das Essen aber war auf Frittenbuden-Niveau und den Cappucccino haben wir zurückgehen lassen - ungeniessbar. Als Ersatz bekamen wir ein Stück Apple Pie - schon besser.

Endlich erreichen wir unser Tagesziel, Rapid City und checken auf dem Tee Pee Campground ein.

Aber wir haben noch nicht genug, koppeln den Wohnwagen ab und machen uns auf den Weg zum Mount Rushmore. Die Köpfe Präsidenten sind im Nebel-/Regenschwaden noch gerade so auszumachen. Es ist kalt. Wir sehen noch Reste von Schnee. Nicht unbedingt das optimal Reisewetter, trotzdem sind wir glücklich. Nach heißem Kakao (Free Refill!) fahren wir ein kleines Stück durch den Custer State Park zurück zum Campground. Von der Landschaft sind wir begeistert und hoffen, dass wir den State Park auch noch bei besserem Wetter zu sehen bekommen.

Noch ein Tipp für die älteren Mount Rushmore Besucher. Der Eintritt zum National Monument ist frei, aber das Parken kostet 10$. Ausser - man ist 62 Jahre oder älter. Dann kostet es nur 5$ und man kann innerhalb eines Jahres so oft wiederkommen wie man will. Dieser "Rabatt" ist an den Kassenhäuschen allerdings nicht ausgeschildert - man muss also nachfragen.

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